Thierry Burkart (FDP) und Hansjörg Knecht (SVP) im Ständerat für den Kanton Aargau

Das Aargauer Wahlvolk hat im zweiten Wahlgang entschieden: Die Standesvertretung in Bern ist wieder rein bürgerlich und wieder rein männlich. Thierry Burkart (FDP) und Hansjörg Knecht (SVP) sind neu Aargauer Ständeräte. Burkart holte mit 99'372 Stimmen das beste Resultat, Knecht mit 73'692 das zweitbeste. Die beiden Frauen hatten keine Chance. Marianne Binder (CVP) holte Rang drei aber liegt gut 12'000 Stimmen hinter Knecht. CVP-Kandidatin Marianne Binder (61'657) liegt vor der Grünen Ruth Müri (58'754). Die CVP Aargau spricht von einem «beachtlichen Resultat».

Die beiden rechtsbürgerlichen Favoriten konnten im zweiten Wahlgang punkten. Sie holten bereits im ersten Wahlgang am meisten Stimmen, haben damals aber das absolute Mehr verpasst. Burkart und Knecht ersetzen Pascale Bruderer (SP) und Philippe Müller (FDP), die zurückgetreten sind.

Thierry Burkart freut sich über das «tolle Ergebnis», wie er sagt. Er freue sich auf die Arbeit im Ständerat. Er politisiere nicht immer auf der Parteilinie und finde gerne Kompromisse, so Burkart im Interview mit SRF. Deshalb sei das Mandat im Ständerat ideal für ihn. Er könne bestimmt gut mit dem zweiten Aargauer Ständerat Hansjörg Knecht zusammenarbeiten.

Hansjörg Knecht selbst freut sich «riesig», sagt er im Interview mit SRF. Er sieht verschiedene Gründe für seinen Erfolg. Unter anderem habe die Aargauer Bevölkerung einen Unternehmer wählen wollen, einen Milizpolitiker, einer, der wisse, wo der Schuh drücke, analysiert Knecht seine Wahl. Auch die geografische Verteilung habe eine Rolle gespielt. Er ist der einzige Ständeratskandidat, der nicht in Baden sondern in Leibstadt im Zurzibiet wohnt.

Die SVP Aargau freut sich wieder im Ständerat vertreten zu sein, sagt Parteipräsident Thomas Burgherr im Interview. Er begründet den Erfolg damit, dass die Kandidaten «gut» gewesen seien und das Klima nicht mehr Thema Nummer eins gewesen sei, analysiert Burgherr die Resultate. «Die grüne Welle ist gebrochen», meint er.

Frauen hatten keine Chance

Der Rückzug von Cédric Wermuth hat die Mobilisierung der politischen Linken erschwert. Kandidatin Ruth Müri (Grüne) ist als Badener Stadträtin und Grossrätin weniger bekannt als Nationalrat Wermuth. Einige Wählerinnen und Wähler wünschten sich zwar keine rein bürgerliche und rein männliche Vertretung im Ständerat – diese dürften Ruth Müri oder Marianne Binder auf ihren Zettel geschrieben haben.

In städtischen Gemeinden konnte Müri zwar deutlich punkten, zum Beispiel in Windisch oder Ennetbaden, aber nicht im ganzen Aargau. Marianne Binder (CVP) trat als Alternative für die Wählenden aus der politischen Mitte und der Linken an. Sie konnte zwar in vielen Gemeinden Stimmen holen, aber nicht genügend. Der Abstand auf die rechts-bürgerlichen und männlichen Kandidaten war am Schluss zu gross. Zwischen ihr und Hansjörg Knecht (SVP) liegen gut 12'000 Stimmen.

Die CVP Aargau spricht von einem beachtlichen Resultat, das ihre Kandidatin Marianne Binder erreicht hat. «Den Wählerinnen und Wählern danke ich ganz herzlich für das Vertrauen. Ich freue mich auf meine Arbeit als Nationalrätin», sagt Marianne Binder in einer Mitteilung. Sie schaffte im Oktober 2019 den Sprung in den Nationalrat. Ihre Nichtwahl in den Ständerat ist entsprechend verkraftbar.

Quelle: SRF

25.11.2019

Tiefere Stimmbeteiligung

Die Stimmbeteiligung lag bei den Aargauer Ständeratswahlen bei 37.4 Prozent. Im ersten Wahlgang lag sie noch bei 44.4 Prozent.

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