Berufs-Weiterbildung Zofingen soll privatisiert werden

Die Berufs- und Weiterbildung Zofingen besteht aus zwei sehr unterschiedlichen Bereichen. Die Berufsbildung wird vom Kanton mitfinanziert, die Weiterbildung muss sich vollständig selbst finanzieren. Damit die Weiterbildung Zofingen auch in Zukunft im freien Markt bestehen kann, soll sie von einer öffentlich-rechtlichen Bildungsinstitution in eine eigenständige Aktiengesellschaft überführt werden. Aktuell laufen Vorarbeiten, 2020 soll der Zofinger Einwohnerrat über die Umwandlung entscheiden können.

Die Berufs- und Weiterbildung Zofingen (BW Zofingen) gehört zu den nichtkantonalisierten Berufsfachschulen im Kanton Aargau. Trägerin der Schule ist die Stadt Zofingen. Ihr Angebot umfasst die berufliche Grundbildung, die Berufsmaturität und den Bereich Weiterbildung.

Klare Trennung ist bereits Realität

Mit dem Kanton besteht eine Leistungsvereinbarung, welche ausschliesslich die Grundbildung betrifft. Der Kanton fordert eine strikte Trennung zwischen beruflicher Grund- und Weiterbildung. Die BW Zofingen verfolgt diese Trennung schon seit Jahren, beispielsweise durch die vom Kanton geforderten, getrennten Jahresrechnungen von Berufsfachschule und Weiterbildung.

Die Weiterbildung ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Jährlich besuchen rund 1000 Bildungswillige die Bildungsgänge und Kurse in den Sparten Informatik, Sprachen, Management, Wirtschaft, Industrie und Gewerbe sowie Allgemeines. Die Weiterbildung orientiert sich am freien Markt und ist bezüglich ihrer Angebote frei. Um weiterhin erfolgreich im Wettbewerb zu bestehen, muss sie flexibel agieren können. Die Entscheidungswege auf strategischer Ebene vor allem bezüglich Mitgliedschaften, Kooperationen und Akquisitionen sollen rascher und politisch entflochten gefällt werden können. Deshalb soll der Bereich Weiterbildung von einer öffentlich-rechtlichen Bildungsinstitution in eine eigenständige Aktiengesellschaft überführt werden. Die Stadt Zofingen, als bisherige Trägerin, ist als Alleinaktionärin vorgesehen.

Der Bildungsstandort Zofingen soll gestärkt werden

Ziel ist, die Bildungsangebote in der Berufsbildung am Standort Zofingen gesamthaft zu stärken. In diese Richtung weist auch das aktuelle Legislaturprogramm des Stadtrats. Der Regierungsrat hat im Februar 2019 den definitiven Entscheid betreffend Standortkonzept der Berufsfachschulen im Kanton Aargau gefällt. Zofingen verliert per Schuljahr 2020/2021 die Ausbildung der kaufmännischen Berufe (KV), dafür wird die gewerblich-industrielle Berufsbildung ausgebaut. Mit der Zusage der Privatschule Feusi wird trotzdem auch in Zukunft die kaufmännische Grundbildung in Zofingen angeboten werden können. Die Angebote der Weiterbildung festigen die Berufsfelder der Grundbildung, zudem können Synergien genutzt werden. Das Angebot der Weiterbildung soll entsprechend ausgerichtet und ausgebaut werden. Durch die Erweiterung des Angebots im Bereich der Höheren Berufsbildung (Höhere Fachschulen, Höhere Fachprüfungen, eidg. Fachausweise) kann die Weiterbildung Zofingen in einer neuen, flexibleren Rechtsform einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des ganzen Kompetenzzentrums BZZ leisten. Weiter möchte sie die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft forcieren und so zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort beitragen.

Ehrgeiziger Terminplan

Eine Kick-off-Sitzung für die Bildung einer separaten Aktiengesellschaft hat bereits stattgefunden. Aktuell werden die Grundlagen, wie beispielsweise die Eigentümer- und Unternehmensstrategie, erarbeitet. In die Projektarbeit integriert ist eine Delegation des Stadtrats, der Weiterbildungs-Ausschuss des Schulvorstandes, externe Fachleute und die operative Leitung BW Zofingen. Im kommenden Jahr soll der Zofinger Einwohnerrat über die neue Rechtsform entscheiden können. Bei positiver Beurteilung ist vorgesehen, dass die Weiterbildung Zofingen ab August 2020 als Aktiengesellschaft die operative Tätigkeit aufnehmen kann.

Quelle: Stadt Zofingen

10.11.2019

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