Ärztliche Notrufnummer Aargau wird noch zu wenig genutzt

Wer leicht verletzt ist, einen Hautausschlag hat oder sich sonst unwohl fühlt, kann im Aargau rund um die Uhr zum Telefonhörer greifen und die ärztliche Notfallnummer (0900 401 501) anwählen. Dabei wird man von medizinisch geschultem Personal beraten und wenn nötig direkt an den diensthabenden Arzt oder ins nächste Notfallzentrum zugewiesen. Mitgetragen wird dieser Dienst vom Aargauischen Ärzteverband.

Bei einem Viertel der Fälle handle es sich um Bagatellen, die keine weitere ärztliche Behandlung brauchen würden, sagt Jürg Lareida, Präsident des Aargauischen Ärztverbandes. In anderen Fällen sei zwar eine Behandlung nötig, diese müsse aber nicht notfallmässig erfolgen. Die medizinische Beratung via Telefon helfe dabei, übermässige Kosten zu verhindern. «Dank der telefonischen Beratung wissen die Patienten, welche weiteren Schritte sie unternehmen sollten und suchen nicht unnötig eine Notfallaufnahme oder eine Walk-in-Praxis auf, bei der hohe Kosten anfallen.»

Die ärztliche Telefonnummer wird laut Lareida aber noch zu wenig genützt. Im Jahr sind es rund 20'000 Anrufe aus dem Aargau. Viele Leute schrecke der Preis von 3.23 Franken pro Minute ab. Bis vor fünf Jahren war der Dienst gratis. Da dieser den Aargauischen Ärzteverband aber mit einer halben Million Franken viel Geld kostete, sei eine kostendeckende Finanzierung ohne zusätzliche Mittel nicht mehr möglich gewesen.

Die Hälfte des Betrags zahlt heute der Kanton, die andere Hälfte wird durch die Telefongebühr finanziert. Ziel sei aber schon, den Minutenpreis wieder zu reduzieren. Dazu bräuchte es aber noch mehr Anrufe, sagt Jürg Lareida. «Wenn wir mehr Telefonanrufe hätten, könnten wir mehr Geld generieren und so wiederum den Minutenpreis senken.»

Der Aargauische Ärzteverband macht nun Werbung und versucht so, die Bekanntheit der ärztlichen Telefonnummer zu steigern. Laut Lareida wird nämlich nach wie vor zu schnell auf die Notrufnummer 144 gesetzt. 60'000 Anrufe seien es pro Jahr, viele davon unnötig.

Quelle: SRF

27.9.2019

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