Aargauer Angebot für Stellensuchende, Arbeitgebende und Gemeinden im Kanton Aargau

Unter dem Namen "Kooperation Arbeitsmarkt" startete Anfang April 2019 die schweizweit einzigartige Zusammenarbeit der Invaliden- und der Arbeitslosenversicherung im Kanton Aargau. Sie hat zum Ziel, mehr stellensuchende Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, insbesondere auch Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Die "Kooperation Arbeitsmarkt" geht aus dem Pilotprojekt "Pforte Arbeitsmarkt" hervor.

Mit der "Kooperation Arbeitsmarkt" sollen in Zukunft mehr Stellensuchende in den Arbeitsmarkt integriert werden. Dank der engen Zusammenarbeit der Invaliden- und der Arbeitslosenversicherung werden Versicherte und Arbeitgebende neu durch eine einzige Stelle beraten.

Nutzen für versicherte Personen

Stellen wir uns Franz M. vor, der aufgrund psychischer Beschwerden seine Stelle verloren hatte. Er wurde während einigen Monaten von einer IV-Fachperson begleitet und mit verschiedenen IV-Massnahmen auf den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt vorbereitet. Gleichzeitig wurde er von einer RAV-Personalberaterin bei der Stellensuche beraten. Neu wird Franz M. von einer IV-Fachperson begleitet, die sich auch mit den Massnahmen und Vorgaben der Arbeitslosenversicherung auskennt.

Nutzen für Arbeitgebende

Im Gegenzug stand die Chefin eines KMU-Betriebs, Sandra B., bis anhin vor der Herausforderung, dass sie jeweils von der Arbeitslosen- und der Invalidenversicherung sowie von den Sozialdiensten der Gemeinden angefragt wurde, ob sie eine stellensuchende Person einstellen könnte. Bei Rückfragen wusste Sandra B. oft nicht, an welche der drei Institutionen sie sich wenden sollte. Neu beratet das RAV auch bei Fragen rund um die Integration von Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen.

Nutzen für Gemeinden

Neu können die Gemeinden im Rahmen der "Kooperation Arbeitsmarkt" die RAV mit der Arbeitsmarktintegration von Sozialhilfebeziehenden beauftragen, sofern sie diese Aufgabe nicht selber wahrnehmen wollen. Die spezifischen Angebote der "Kooperation Arbeitsmarkt" sind auch auf die Bedürfnisse von Personen ausgerichtet, die einen höheren Beratungsaufwand erfordern oder bei denen gesundheitliche Beurteilungen notwendig sind.

Visionen brauchen Überzeugungskraft

Das Konzept einer umfassenden Zusammenarbeit der Invaliden- und der Arbeitslosenversicherung und der Umverteilung von bundesrechtlichen Aufgaben ist ein Schweizer Novum. Neben dem Bundesamt für Sozialversicherungen musste auch das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO dem neuen Konzept zustimmen. Die vorgenommenen gesetzlichen Änderungen ermöglichen es nun auch anderen Kantonen, fortschrittliche Kooperationsprojekte umzusetzen.

Erfolgreicher Testlauf

"Die Pforte Arbeitsmarkt zeigte uns in den vergangenen Jahren klar auf, dass die enge Zusammenarbeit zwischen IV, RAV und den Sozialdiensten für Stellensuchende, Arbeitgebende und Gemeinden einen klaren Mehrwert bringt", sagt Thomas Buchmann, Leiter des Amts für Wirtschaft und Arbeit (AWA). Und Peter Eberhard, Leiter Invalidenversicherung SVA Aargau ist überzeugt, "dass die 'Kooperation Arbeitsmarkt' dazu beitragen wird, dass mehr Stellensuchende in den Arbeitsmarkt integriert werden können, auch wenn sie eine gesundheitliche Einschränkung haben."

Neues RAV Menziken

Die "Kooperation Arbeitsmarkt" geht aus dem Pilotprojekt "Pforte Arbeitsmarkt" hervor, bei welchem die Invalidenversicherung, das RAV und die Sozialdienste von zehn Gemeinden im Bezirk Kulm seit 2012 unter einem Dach in Menziken zusammenarbeiteten. Anfang April 2019 wurde aus dem Standort des Pilotprojektes das siebte Aargauer RAV, das RAV Menziken. Im Rahmen einer gesamtkantonalen Optimierung wurden ebenfalls ab diesem Zeitpunkt 24 Gemeinden einem anderen RAV als bisher zugeteilt.

Die "Kooperation Arbeitsmarkt" wurde im RAV Menziken per 1. April 2019 umgesetzt. Die Umstellung in den weiteren sechs Aargauer RAV wird im Laufe des Jahres 2019 erfolgen.

Quelle: Kanton Aargau

8.4.2019

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