Unmut bei der Reinacher SVP über Moschee-Neubau

Seit vielen Jahren gibt es in Reinach eine albanisch-islamische Gemeinschaft. Ihre Predigt feiert diese an grossen Feiertagen aktuell in einer Tennishalle in der Gemeinde. Dies soll sich nun ändern: Für rund fünf Millionen Franken sind der Neubau einer Moschee und ein Begegnungszentrum geplant, wie die Gemeinschaft am Dienstag mitteilte.

Uneinigkeit im Gemeinderat: In der Medienmitteilung der albanisch-islamische Gemeinschaft wird auch der Gemeindeammann von Reinach, Martin Heiz (FDP), mit den Worten zitiert, dass dieses Projekt absolut unterstützenswert sei. Der Moschee-Neubau mit Begegnungszentrum sei «ein Brückenschlag zwischen Religionen und Kulturen».

Vizeammann Bruno Rudolf (SVP) ist aber ganz anderer Meinung. In der Ausgabe der «Aargauer Zeitung» vom Donnerstag äussert er seinen Unmut über das Projekt. Auf Anfrage von SRF bestätigt Rudolf: «Ich bin nicht besonders begeistert von diesem Projekt. Ich habe viele Bedenken, dass man hier eine Parallelgesellschaft fördert, dass diese Leute nur noch unter sich sind und sich nicht mehr integrieren.»

Was heisst das für das Bauprojekt? Mittlerweile wurde das Baugesuch eingereicht. Nach einer öffentlichen Auflage wird der gesamte Gemeinderat über den Neubau der Moschee mit Begegnungszentrum entscheiden. Ausschlaggebend für den Entscheid ist aber nicht die politische Einstellung der einzelnen Gemeinderäte, sondern die harten Fakten des Baurechts.

Die Meinungsäusserungen des Gemeindeammannes und des Vizeammannes sind deshalb ziemlich unbedeutend. Auf Anfrage versucht man bei der Gemeinde die Wogen zu glätten, der Gemeindeschreiber gibt aber auch zu, dass es «im Nachhinein wohl besser gewesen wäre, wenn die beiden Gemeinderäte sich nicht geäussert hätten».

Quelle: SRF

11.10.2019

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