Schweizer Bauern haben vom Hitzesommer 2018 profitiert

Dürre Felder und trockene Weiden: Doch die Schweizer Bauern haben unter dem Strich vom heissen Sommer 2018 profitiert. Das Wetter im letzten Jahr hat die Obstbäume und Weinberge erblühen und gedeihen lassen. Grosse Ernten waren die Folge, was sich positiv auf das Einkommen der Bauern ausgewirkt hat. Dieses ist laut Zahlen der landwirtschaftlichen Forschungsstelle Agroscope um vier Prozent gestiegen.

Hilfreich dabei war allerdings auch der Milchpreis, der sich stabilisiert hat. Diese zusätzlichen Einnahmen glichen die Verluste aus, die die Bauern wegen der Trockenheit im Acker- und Futteranbau erlitten. Sie glichen sogar die gestiegenen Kosten für das Tierfutter aus, das die Landwirte zukaufen mussten, um ihre Kühe zu ernähren.

Das landwirtschaftliche Einkommen stieg im 2018 somit auf 70'600 Franken. Gerechnet wird mit einer Person, die Vollzeit arbeitet und einem Familienmitglied, das 30 Prozent Lohn erhält, also mit 1.3 Stellen pro Hof.

Bergbauern hatten weniger Glück

Vom Zuwachs profitiert haben allerdings vor allem Höfe im Flachland. Dort stehen auch die meisten Obstbäume. Die Einkommen in den Berggebieten sind nur halb so stark angestiegen. Überhaupt verdienen Bergbauern grundsätzlich deutlich weniger als ihre Kollegen im Mittelland: Ihr Einkommen liegt pro Arbeitskraft 70 Prozent tiefer als in den Talregionen.

Der Einkommenszuwachs ist aber offenbar nicht nur niederschlags- und temperaturbedingt, sondern er entspricht einem längerfristigen Trend: Das durchschnittliche bäuerliche Einkommen ist in den letzten vier Jahren deutlich angestiegen, nämlich um 17 Prozent. Der Bauernverband begrüsst diese Entwicklung. Es bestehe grosser Nachholbedarf, schreibt er.

Tatsächlich verdienen die Bäuerinnen und Bauern rund 40 Prozent weniger als die arbeitenden Schweizer Bevölkerung im Median. Viele Landwirte und Landwirtinnen gehen deshalb nebenbei noch ausserhalb des Hofes arbeiten. So kommen sie im Schnitt auf rund 100'000 Franken pro Hof – was sie auch ein bisschen weniger abhänging von Klima und Wetterkapriolen macht.

Quelle: SRF / Agroscope

9.10.2019

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