Luzerner Start-up smartmo revolutioniert das Veloparking

Vor dem Bahnhof Luzern haben die Velofahrer ab sofort die Möglichkeit, 50 digitale Veloständer zu nutzen. Der digitale Veloparkplatz ist eine Innovation des Luzerner Jungunternehmens smartmo. Die Veloparkplätze können über eine App gesucht, reserviert, benutzt und bezahlt werden. Markttests für die insgesamt 300 Veloparkplätze finden neben Luzern in Zürich, Uster, Solothurn und Basel statt.

«Nach einer dreijährigen Entwicklungsphase haben wir das Ei des Kolumbus gefunden: das digitale smartmo -Veloparkingsystem. Veloparkplätze können über eine App gesucht, reserviert, benutzt und bezahlt werden. smartmo ist überdies eine Blockchain-basierte Mobilitätsplattform, die unter anderem auch als intelligentes Parkleit- und Bewirtschaftungssystem genutzt werden kann», freut sich smartmo-Gründer Daniel Hänggi (51). Er hat zusammen mit Investoren bis anhin über drei Millionen Franken in die Entwicklung und den internationalen Patentschutz investiert.

Mit Helmbox und Ladestation für E-Bikes

Die schlauen digitalen smartmo-Veloständer sorgen für Ordnung und Sicherheit und entsprechen dem Bedürfnis, das Fahrrad vermehrt als umweltfreundliches Nahverkehrsmittel einzusetzen. Zentrales Instrument zur Nutzung der neuen Parkmöglichkeit ist das Smartphone mit der smartmo-App. Sie ermöglicht es E-Bikern und Velofahrerinnen von überall her die Park- und E-Lademöglichkeit sowie die Verfügbarkeit der Veloplätze im Vornherein online zu prüfen und gleich einen Platz zu reservieren. Somit entfällt die Veloparkplatzsuche, denn durch die Reservation ist gewährleistet, dass der Platz auch zur Verfügung steht wenn man ankommt. Einmal das Ziel erreicht, erfolgen Parking und Bezahlung unkompliziert - ebenfalls per App oder mit dem Swisspass.

Der smartmo Veloständer benötigt nicht mehr Platz als ein konventioneller Veloparkplatz. Ein Novum ist zudem der Zusatzservice, den Velohelm in einer abschliessbaren Helmbox sicher zu verstauen. Der Helm ist damit vor Diebstahl und Wetter geschützt und braucht nicht dauernd mitgetragen zu werden. Präventionspartnerin bei der Helmbox ist die Suva. Im Innern der Helmbox befindet sich zudem eine Lademöglichkeit für E-Bikes. In der Box können aber auch weitere Utensilien wie beispielsweise ein Regenschutz oder kleinere Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs sicher verstaut werden. smartmo ist ein kostenpflichtiges Angebot. Der Preis inklusive Helmbox und E-Ladegerät liegt bei rund 1,8 Franken pro Tag, bzw. 85 Rappen für eine Parkdauer von fünf Stunden. Die herkömmlichen Velostationen beim Bahnhof kosten einen Franken pro Tag - dies jedoch ohne Helmbox und weiterführender Serviceleistungen.

Die öffentliche Bewirtschaftung der smartmo Veloparkplätze erfolgt über NGOs wie beispielsweise die Caritas. Damit werden Wertschöpfung und Arbeitsplätze geschaffen. «Denn die NGOs können ihren Mitarbeitenden eine sinnvolle und wichtige Aufgabe im öffentlichen Raum geben. smartmo sieht die NGOs denn auch als Partner und unterstützt das soziale Engagement dieser Institutionen», wie Daniel Hänggi betont.

SBB ist Partnerin des Pilotprojekts

Als Partnerin für das Pilotprojekt, das bis Mitte 2020 dauert und für das vorerst 300 Veloständer zur Verfügung stehen, konnte smartmo die SBB gewinnen. Die SBB stellt an den Bahnhöfen in Luzern, Zürich Hauptbahnhof und Zürich Stadelhofen, Uster und Solothurn sowie auf dem Areal Wolf in Basel Platz für die smartmo -Veloständer zur Verfügung.

Dazu SBB Projektleiter Lukas Schneller: «Mit dem digitalen Veloparkplatz von smartmo bieten wir unseren Kundinnen und Kunden einen Anreiz, die erste Meile ebenfalls umweltschonend mit dem Velo zurückzulegen. Zudem wird mit dem Pilot die Nachfrage und Kundenakzeptanz für reservierbare Veloparkplätze und weiterführende Serviceleistungen ermittelt».

Nach dem Start in Luzern am 24. September findet der Pilot-Roll-out an fünf weiteren Standorten (Zürich HB, Zürich Stadelhofen, Uster, Solothurn, Basel Areal Wolf) voraussichtlich bis Ende Jahr schrittweise statt.

Eine Lösung «made in Switzerland»

Wie so oft bei Innovationen sind persönliche Erfahrungen die Keimzelle der Lösung: smartmo-Gründer Daniel Hänggi (51) wurde Opfer von Velodiebstählen – wurde also vom Betroffenen zum Akteur. Zusammen mit seinem Cousin Jean-Claude Hänggi, dem Investor und Projektleiter für die smartmo Blockchaintechnologie, Dr. Johannes Schweifer, sowie weiteren Institutionen wie der Hochschule Luzern entwickelte er smartmo. Der Aufbau des Veloparkingsystems erfolgte auch in Zusammenarbeit mit verschiedenen KMU aus den Bereichen Produktion und Software Entwicklung. Allesamt sind es Schweizer Unternehmen, die für eine hohe Qualität garantieren. smartmo zählt sechs Mitarbeitende.

29.9.2019

Diese Website benutzt Cookies, um Ihnen das beste Erlebnis zu ermöglichen. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.