Kanton Aargau übt Terrorbewältigung

Wie kann die Schweiz eine länger andauernde Terrorbedrohung bewältigen? Diesem Thema waren die Sicherheitsverbundsübung 2019 (SVU 19) und die Gesamtnotfallübung 2019 (GNU 19) gewidmet, die vom 11. bis 13. November 2019 beziehungsweise 12. bis 14. November 2019 stattfanden. Im Kanton Aargau standen bei den beiden Stabsrahmenübungen gesamthaft rund 100 Angehörige der Kantonspolizei und des Kantonalen Führungsstabes im Einsatz.

Mit der Sicherheitsverbundsübung SVU 19 wurde überprüft, wie die involvierten Sicherheitsorganisationen einen Krisenfall bewältigen können und wie sie in einer über einen längeren Zeitraum andauernden Bedrohungslage zusammenarbeiten. Das Szenario war eine lang anhaltende Terrorbedrohung durch Angriffe gegen kritische Infrastrukturen, erpresserische Forderungen und drohende Anschläge.

Neben der Sicherheitsverbundsübung (früher Gesamtverteidigungsübung) fand 2019 erstmals parallel beziehungsweise zeitlich überlagernd eine Gesamtnotfallübung (GNU 19) statt. Die Kernkraftwerkbetreiber sind gemäss Verordnung über den Notfallschutz verpflichtet, zusammen mit den Krisenorganen der KKW-Standortkantone alle zwei Jahre eine solche Übung durchzuführen.

Im Aargau standen rund 100 Angehörige von Kantonspolizei und Kantonalem Führungsstab im Einsatz

Schweizweit wurden vom 11. bis 14. November rund 70 Organisationen (Stäbe, Bundesstellen, Kantone, Städte und kritische Infrastrukturen) beübt, insgesamt standen rund 2'000 Personen im Einsatz. Im Aargau waren es rund 100 Angehörige von Kantonspolizei und Kantonalem Führungsstab (KFS). Bei der SVU 19 lag die Einsatzverantwortung bei Michael Leupold, Kommandant der Kantonspolizei Aargau, bei der GNU 19, bei Dieter Wicki, Chef KFS.

Der Aargau stand aufgrund seiner strategischen Lage, wichtigen Verkehrsachsen sowie Kernkraftwerkstandorte sowohl bei der SVU 19 als auch bei der GNU 19 im Brennpunkt des Geschehens.

Am Mittwoch, 13. November 2019, liess sich der Regierungsrat in der Führungsanlage Liebegg über den Verlauf sowie die ersten Erfahrungen aus den beiden Übungen informieren.

Wertvolle Erfahrungen gesammelt

"Wir konnten in den letzten Tagen wertvolle Erfahrungen sammeln", zog Michael Leupold, Kommandant der Kantonspolizei Aargau eine erste Bilanz, "die neue Kantonale Notrufzentrale und die neuen Führungseinrichtungen am Standort Polizeikommando in Aarau haben sich bewährt". Die nationale Zusammenarbeit sei anspruchsvoll und aufwändig. Zudem habe man durch die im Aargau vergleichsweise niedrige Polizeidichte sowie das duale Polizeisystem nur beschränkt Möglichkeiten, Reserven zu bilden.

Aufgrund der "vielen aus der Übungen gewonnen Erfahrungen und Erkenntnisse" zog KFS-Chef Dieter Wicki eine positive Bilanz aus dem Aargauer Einsatz des KFS an der GNU 19: "Der Kantonale Führungsstab wurde über einen längeren Zeitraum durch die Übungsereignisse stark und auf breiter Basis gefordert. Damit konnten die diversen Fachspezialistinnen und –spezialisten unter besonderen Umständen und grossem Druck ihr Wissen und ihre Erkenntnisse einbringen".

Die Einsätze an der SVU 19 und GNU 19 werden in den nächsten Wochen und Monaten ausgewertet und analysiert. Erkannter Handlungsbedarf wird in die Bereiche Organisation, Infrastruktur, Ausbildung und so weiter einfliessen.

Quelle: Kanton Aargau

15.11.2019

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