Digitalstrategie Kanton Aargau: 365 Tage "SmartAargau" rund um die Uhr

Dr. Urs Hofmann, Aargauer Landammann

In Gesellschaft und Wirtschaft findet eine rasante Digitalisierungsentwicklung statt.

Dr. Urs Hofmann, Aargauer Landammann

Das Amtsblatt online lesen, einen Termin beim Passamt via Internet buchen, Autos per App einlösen oder via Twitter und Facebook mit der Verwaltung kommunizieren: Der Kanton Aargau verfügt bereits über ein vielfältiges Digitalangebot – mit der Strategie und dem Umsetzungsprogramm "SmartAargau" wird dieses in den nächsten Jahren markant ausgebaut.

Unter dem Motto "SmartAargau" werden verwaltungsinterne Abläufe, Prozesse, Dienstleistungen, Angebote usw. medienbruchfrei digitalisiert. Damit wird den digitalen Bedürfnissen und Anforderungen von Bürgerinnen und Bürgern, Wirtschaft, Gemeinden usw. Rechnung getragen.

"In Gesellschaft und Wirtschaft findet eine rasante Digitalisierungsentwicklung statt. Damit steigt der Druck auf die Kantone, ihre Dienstleistungen und Angebote entsprechend anzupassen", begründet Landammann Urs Hofmann die Lancierung der Strategie "SmartAargau", "der Kanton Aargau rüstet sich für die Zukunft". Der Regierungsrat wolle den Veränderungsprozess unter anderem mit gezielten Investitionen in die Modernisierung der Verwaltung vorantreiben. "Im Fokus steht der Mehrwert für die Bevölkerung und die Wirtschaft in unserem Kanton", führt Landammann Hofmann weiter aus.

Digitalen Wandel aktiv gestalten

Der Regierungsrat will den digitalen Wandel in der kantonalen Verwaltung aktiv gestalten. Die Strategie "SmartAargau" soll eine Steuerung der tiefgreifenden Veränderungen ermöglichen.

Für die Führungskräfte und die Mitarbeitenden der kantonalen Verwaltung ist "SmartAargau" mit dem Auftrag verbunden, die Verwaltungsabläufe zu vereinfachen und zu digitalisieren. Dabei soll dank durchgängiger Prozesse die departementsübergreifende Zusammenarbeit gefördert und effizienter gestaltet werden.

24 Stunden – 7 Tage die Woche – 365 Tage im Jahr

Mit "SmartAargau" schafft der Regierungsrat die Voraussetzungen, die Bedürfnisse der Bevölkerung und der Wirtschaft im Austausch mit staatlichen Stellen jederzeit (24 Stunden, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr) und medienbruchfrei erfüllen zu können.

Der Regierungsrat definierte für "SmartAargau" fünf strategische Handlungsfelder: "Dienstleistungen" (digitale Leistungsangebote ausbauen; freie Nutzung von Daten vereinfachen); "Prozesse und Ressourcen" (Verfügbarkeit und Effizienz), "Kommunikation" (digital kommunizieren und interagieren); "Infrastruktur" (leistungsfähige Rahmenbedingungen und Services); "Führung und Mitarbeitende" (Transformation aktiv gestalten und vorleben; technologische Kompetenzen fördern; Potenziale ausschöpfen).

Digitale Arbeitswelt Kanton Aargau

Die digitale Transformation beeinflusst und verändert nicht nur die Dienstleistungen und Angebote des Kantons für die Bevölkerung und die Wirtschaft, sie hat auch Auswirkungen auf die Arbeitsweise der Mitarbeitenden sowie die Führungs- und Unternehmenskultur der Kantonsverwaltung. "Die digitale Transformation ist nicht 'nur' oder vor allem ein technologischer Prozess, sondern hat sehr viel mit Unternehmens- und Führungskultur zu tun", erklärt Landstatthalter Markus Dieth, Vorsteher des Departements Finanzen und Ressourcen, "sie kann nur gelingen, wenn wir als Regierungsrat, Kader und Mitarbeitende das Thema positiv, konstruktiv und offen angehen – und darin vor allem eine Chance erkennen, ohne in Euphorie oder übertriebenen Aktivismus zu verfallen."

Dies erfordert innerhalb der öffentlichen Verwaltung einen Kulturwandel hin zu modernen Arbeitswelten und zu neuen Zusammenarbeitsformen. Interdisziplinäre und departementsübergreifende Teams, verstärkte projektbezogene Zusammenarbeit, mobiles Arbeiten, flexible Arbeitszeitmodelle oder Wissenstransfer über neue Plattformen sind Arbeitswelt-Themen, die im Zusammenhang mit SmartAargau umgesetzt werden sollen.

Kunde im Fokus – Digital zuerst – Einfach und schnell – Innovation fördern

"Der Kanton Aargau bietet bereits viele Dienstleistungen und Informationen digital an", betont Staatsschreiberin Vincenza Trivigno, "mit 'SmartAargau' wird das Digitalangebot nun markant weiterentwickelt und ausgebaut." Für die Umsetzung der Digitalisierungsprojekte und -themen habe der Regierungsrat vier Handlungsgrundsätze vorgegeben:

"Der Kunde im Fokus" (Bedürfnisse der Bevölkerung und Unternehmen sind bei der Weiterentwicklung staatlicher Dienstleistungen massgebend; Einbezug von Gemeinden und Bund bei der Digitalisierung von übergreifenden Prozessen); "Digital zuerst" (digitale Lösungen haben grundsätzlich Vorrang gegenüber analogen); "einfach und schnell" (kantonale Verwaltung prüft fortwährend, wie externe und interne Abläufe vereinfacht, beschleunigt und durchgängig vernetzt werden können); "Innovation fördern" (kantonale Verwaltung entwickelt neue Lösungsansätze und prüft neue Techniken, um Bevölkerung und Wirtschaft zeitgemässe Dienstleistungen anzubieten).

Verkehrsexperte digital

Dass die digitale Transformation beim Kanton Aargau schon begonnen hat, zeigt ein kurzer, beispielhafter Überblick über bereits bestehende beziehungsweise lancierte Digitalisierungsangebote: die Plattform "Lehrstellennachweis des Kantons Aargau" (LENA), das umfassende Datenportal von Statistik Aargau, die Elektronische Abrechnung im Asyl- und Sozialhilfebereich (ELAAS), das Umweltdatenportal EnVIS oder das digitale Amtsblatt (DIAM). Martin Sprenger, Stabsbereichsleiter Fachservices und Personal, Strassenverkehrsamt, zeigt auf, wie Garagisten den Fahrzeughalterwechsel-Prozess digital abwickeln können. Und in der Prüfhalle des Strassenverkehrsamtes wird demonstriert, wie die Verkehrsexperten mit Hilfe einer App Fahrzeugprüfungen abwickeln.

Weitere Informationen zur Strategie "SmartAargau"

Quelle: Kanton Aargau

3.5.2019

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