Aargauische Kantonalbank bezahlt 30 Millionen weniger an Kanton

Die Aargauische Kantonalbank (AKB) blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2018 zurück. Der Geschäftsertrag erhöht sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 4,8 Millionen und erreicht mit CHF 391,0 Millionen einen neuen Höchstwert. Der Jahresgewinn bleibt mit CHF 144,2 Millionen gegenüber dem Vorjahr (CHF 145,6 Millionen) nahezu unverändert.

Das operative Geschäft entwickelte sich in allen Sparten sehr positiv und das Businessvolumen erhöht sich um CHF 1,9 Milliarden auf CHF 51,1 Milliarden. Der Bankrat beantragt in Absprache mit dem Regierungsrat eine Gewinnablieferung an den Kanton Aargau von CHF 60,0 Millionen.

Wachstum bei Kundenausleihungen

Das Bilanzwachstum der Aktivseite basiert hauptsächlich auf den Ausleihungen an Kunden. Sie zeigen ein markantes Volumenwachstum um CHF 1,0 Milliarden oder 4,4 Prozent auf CHF 22,8 Milliarden. Dieses Wachstum wurde grösstenteils bei den Hypothekarforderungen erzielt, die sich von CHF 20,8 Milliarden auf CHF 21,6 Milliarden erhöhten (+3.9%). Die AKB baut damit ihre führende Position in der Vergabe von Hypotheken an Privatpersonen weiter aus. Neben dem Hypothekargeschäft zählen Ausleihungen an die KMU und die Gewährung von Baukrediten zu den Kerngeschäften der AKB.

Die Bilanzposition "Forderungen gegenüber Kunden" hat im Berichtsjahr netto um CHF 163,7 Millionen oder 16,1 Prozent auf CHF 1,2 Milliarden zugenommen. Die Qualität des Ausleihungsportfolios ist sehr solide. Das zeigt sich auch in der Erfolgsrechnung mit den Nettoauflösungen von nicht beanspruchen Wertberichtigungen im Gesamtbetrag von CHF 8,6 Millionen sowie der tiefen durchschnittlichen Belehnung von 61,6 Prozent aller finanzierten Liegenschaften.

Wachstum bei Kundengeldern und Kundenvermögen

97 Prozent des Wachstums der Kundenausleihungen konnten mit neuen Kundengeldern refinanziert werden. Die Verpflichtungen aus Kundeneinlagen erhöhen sich um CHF 0,9 Milliarden oder 5,5 Prozent auf CHF 18,3 Milliarden. CHF 600 Millionen Neugeld wurden zusätzlich in Depotanlagen investiert. Dazu Dieter Widmer, Direktionspräsident der AKB: "Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung des Net New Money Depot.

Der hohe Zufluss von CHF 600 Millionen ist ein erfreuliches Indiz für unseren Leistungsausweis in der Vermögensverwaltung, welcher mit der Auszeichnung "langjähriger Qualitätsleader" durch das Wirtschaftsmagazin "BILANZ" bestätigt wird". 2018 lancierte die AKB ihre neuen AKB Portfoliofonds und vermochte die ihr zur direkten Verwaltung anvertrauten Depotwerte (AuM) um weitere CHF 400 Millionen zu erhöhen. Insgesamt steigt der Anteil der Assets under Management im Verhältnis zum gesamten Depotbestand auf beachtliche 47 Prozent an. Die Kundenvermögen ohne Corporate Assets verzeichnen trotz negativem Börsenumfeld einen Anstieg um CHF 1,2 Milliarden oder 4,7 Prozent auf CHF 25,4 Milliarden.

Businessvolumen überschreitet CHF 50-Milliardengrenze

Das Businessvolumen erhöht sich um CHF 1,9 Milliarden oder 4,0 Prozent und erreicht mit CHF 51,1 Milliarden einen neuen Höchststand. Es setzt sich zusammen aus dem Kundenvermögen, den Corporate Assets und den Ausleihungen an Kunden. Das deutliche Wachstum führt die AKB u.a. darauf zurück, dass immer mehr Kundinnen und Kunden die AKB als Hauptbank nutzen und ihre Geschäftsbeziehungen intensivieren.

Geschäftsertrag auf Höchstwert

Der im 2018 erwirtschaftete Geschäftsertrag steigt trotz schwierigem Marktumfeld um CHF 4,8 Millionen oder 1,2 Prozent auf einen neuen Höchstwert von CHF 391,0 Millionen. Alle Geschäftsbereiche der AKB trugen zu diesem erfreulichen Wachstum bei.

Stabiles Zinsgeschäft

In ihrem stärksten Ertragspfeiler, dem Zinsgeschäft, liegt die AKB mit CHF 293,4 Millionen um CHF 38,2 Millionen oder 14,9 Prozent über dem Vorjahr. Die Veränderung ist weitestgehend auf eine geänderte Verbuchungsmethode zurückzuführen: Der Erfolg aus Fremdwährungs-Absicherungsgeschäften der Bilanz wird ab 2018 nicht mehr im Handels-, sondern im Zinserfolg abgebildet. Unter Berücksichtigung dieser Praxisänderung und trotz CHF 4,9 Millionen tieferen Auflösungen von Wertberichtigungen als im Vorjahr, beträgt die Zunahme des Nettoerfolgs aus dem Zinsgeschäft CHF 0,3 Millionen.

Starkes Kommissions- und Handelsgeschäft

Die Aktivitäten im Wertschriften- und Anlagegeschäft haben 2018 spürbar zugenommen. Das zeigt sich im Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, der um 5,1 Prozent auf CHF 65,5 Millionen ansteigt. Stark zugelegt hat das direkte Vermögensverwaltungsgeschäft. Es verzeichnet ein Wachstum von 15 Prozent.

Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft beträgt CHF 23,8 Millionen und liegt um CHF 38,1 Millionen unter dem Vorjahreswert. Dieser Rückgang ist auf die beim Zinserfolg bereits angewandte geänderte Verbuchungsmethode zurückzuführen. Unter Berücksichtigung dieser Praxisänderung liegt der Erfolg aus dem Handelsgeschäft, der überwiegend auf dem Kundenhandel basiert, auf Vorjahresniveau (- CHF 0,2 Millionen).

Investitionen lassen Geschäftsaufwand ansteigen

Die AKB tätigte im Berichtsjahr umfangreiche Investitionen in die digitale Weiterentwicklung sowie den Ausbau und die Modernisierung ihres Geschäftsstellennetzes. Mit der Schaffung eines neuen Geschäftsbereichs "Digitalisierung und Infrastruktur" schuf die Bank die strukturellen und organisatorischen Voraussetzungen für die kundenfokussierte Weiterentwicklung. Dazu passte sie unter anderem ihre personellen Ressourcen den erhöhten Anforderungen an. Der Geschäftsaufwand steigt 2018 um 5,8 Prozent auf CHF 197,9 Millionen.

Der Personalaufwand erhöht sich um 2,0 Prozent auf CHF 114,7 Millionen. Der Personalbestand steigt um 15 Leistungseinheiten oder 2,1 Prozent auf 708 Leistungseinheiten. Der Sachaufwand erhöht sich um 11,6 Prozent auf CHF 83,2 Millionen. Die Zunahmen im Geschäftsaufwand bewegen sich im geplanten Rahmen zur Umsetzung der Unternehmensstrategie 2020.

Tieferer Geschäftserfolg

Der Geschäftserfolg liegt mit CHF 177,7 Millionen um CHF 12,2 Millionen oder 6,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Rückgang ist einerseits bedingt durch den Anstieg im Geschäftsaufwand, andererseits beeinflusst durch 36 Prozent tiefere Nettoauflösungen von Kreditwertberichtigungen (- CHF 4.9 Mio.). Die Cost-Income-Ratio beträgt tiefe 50,6 Prozent und liegt damit deutlich unter dem in der Eigentümerstrategie festgelegten Maximum von 55 Prozent.

Jahresgewinn auf Vorjahresniveau - hohe Rentabilität

Der Jahresgewinn liegt mit CHF 144,2 Millionen oder 1,0 Prozent nur leicht unter dem Vorjahresniveau von CHF 145,6 Millionen. Die Eigenkapitalrendite bewegt sich mit 8.0 Prozent am oberen strategischen Zielband von 7 bis 8 Prozent. Die Gesamtkapitalquote inkl. Kapitalpuffer steigt auf 16.4 Prozent. Für den Kanton Aargau als Eigentümer erwirtschaftet die AKB auf Basis der beantragten Gewinnablieferung von CHF 60 Millionen, der Abgeltung der Staatsgarantie über CHF 11,5 Millionen sowie des Eigenkapitalaufbaus um CHF 116,0 Millionen einen Mehrwert von insgesamt CHF 188 Millionen.

AKB verstärkt Eigenkapitalbasis

In Absprache mit dem Regierungsrat des Kantons Aargau gibt die AKB bekannt, dass sie ihr Eigenkapital über die nächsten Jahre zusätzlich aufstocken wird. Diese Massnahme erfolgt vorausschauend im Hinblick auf die zunehmenden Anforderungen des Regulators und den Eigenmittelanforderungen im Zusammenhang mit Basel III final. Damit baut die AKB ihre sehr solide Eigenkapitalausstattung weiter aus und stellt sicher, dass sie auch unter künftigen verschärften Bedingungen ihre Geschäftstätigkeit gewohnt erfolgreich fortsetzen kann.

Der zusätzliche Kapitalaufbau erfolgt über die jährliche Zuweisung an eine freiwillige Gewinnreserve. Diese Reserve wird über die nächsten Jahre geäufnet und jedes Jahr transparent ausgewiesen. Die jährliche Gewinnablieferung an den Kanton Aargau soll daher dem Grossen Rat in Absprache mit dem Regierungsrat entsprechend angepasst beantragt werden. Die Aargauische Kantonalbank stellt damit ihre Ertragskraft langfristig sicher und handelt proaktiv und aus einer starken Ausgangsposition heraus.

AKB investiert in die Zukunft

Die AKB stellt 2019 die Bedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden weiter ins Zentrum. Sie baut die digital unterstützte Beratung weiter aus, erweitert ihre online-Dienstleistungen, eröffnet neue Kommunikationskanäle und investiert in den Ausbau ihres Geschäftsstellennetzes. Ebenso führt sie ihr 2018 gestartetes neues Kundenzonenkonzept mit dem sukzessiven Umbau aller Geschäftsstellen weiter. Im Frühling 2019 folgt der Umzug der Filialen Oftringen und Bremgarten an neue Standorte. Im Sommer 2019 eröffnet die AKB in Spreitenbach eine weitere Geschäftsstelle im Limmattal und erweitert damit ihr Geschäftsstellennetz auf 32 Orte. Dazu Dieter Widmer, Direktionspräsident der AKB: "Die Begegnungen mit unseren Kundinnen und Kunden sind uns sehr wichtig. Daher investieren wir nicht nur in die digitale Entwicklung, sondern auch in unsere Geschäftsstellen. Sie sind und bleiben der bevorzugte Ort für die persönliche Kundenkommunikation".

Ausblick

Der Wirtschaftsraum Aargau ist nach wie vor in robuster Verfassung, auch wenn sich eine verstärkte Abschwächung der Wachstumsdynamik abzeichnet. Der 2018 lancierte Aargauer Konjunktur-Barometer steht mit aktuell 94.7 Punkten unter dem langfristigen Mittel. Die Bauinvestitionen dürften sich dabei leicht abschwächen. Zusammen mit der nach wie vor stabilen inländischen Konsumnachfrage geht die AKB von einem Wirtschaftswachstum in der Schweiz für 2019 von rund 1,7% aus.

Die Aargauische Kantonalbank erwartet für ihr Geschäftsjahr 2019 einen Jahresgewinn im Rahmen von 2018. Das tiefe Zinsumfeld und die Negativzinsen werden weiter auf die Zinsmarge drücken. Die Bank ist jedoch sehr zuversichtlich, die im Rahmen ihrer Unternehmensstrategie festgelegten Ziele zu erreichen und ihre führende Marktstellung weiter ausbauen zu können.

Das Geschäftsjahr 2018 im Überblick

20.2.2019

Diese Website benutzt Cookies, um Ihnen das beste Erlebnis zu ermöglichen. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.